Die perfekte, nachhaltige Hochzeitstorte

Über mich…

Ich heiße Franka, bin landesbeste Konditormeisterin 2019, geprüfte Schokoladen-Sommelière und arbeite selbstständig als Cake Designerin und Craft Chocolate Maker bei Cahua. Ich fertige Conscious Custom Cakes, also individuelle und nachhaltige Torten und Sweets auf Anfrage.

Ich liebe es, meine Torten in Form, Design und Geschmack perfekt auf die Elemente der Veranstaltung abzustimmen und so einzigartige und ganzheitliche Wünsche zu erfüllen. Da ich selber einen hohen Anspruch an die Nachhaltigkeit der Lebensmittel habe, die ich konsumiere, kommen nur biologische Rohstoffe, deren Ursprung ich kenne, zum Einsatz. Hier achte ich besonders auf die tierischen Produkte, wie Milch, Butter und Eier, denn alleine mit Bio ist es hier noch nicht getan. Die Tiere, deren Lebensmittel wir verzehren dürfen, sollen glücklich und würdevoll leben. Gelatine oder ähnliche tierische Produkte kommen bei mir nicht zum Einsatz, dafür aber umso mehr vegane. Denn vegane und laktosefreie Torten und Sweets sollen nicht nur „gut schmecken, dafür, dass sie vegan sind“, sondern einfach nur „richtig gut schmecken“. Auch hier versuche ich nicht, in der Molekularküche zu landen, sondern mit echten und natürlichen Lebensmitteln zu arbeiten, damit meine Produkte clean label bleiben. Ich arbeite vorzugsweise mit saisonalen Lebensmitteln und Bean-to-Bar Schokolade aus unserer Manufaktur, welche wir mit Kakaobohnen aus Costa Rica und Rohrohrzucker produzieren.

Ich liebe diesen Job über alles.

MAKE YOUR CAKE UNIQUE AND CONSCIOUS!

Ob eine große Feier mit allen Verwandten und Freunden, eine kleine Feier im engsten Kreis oder in vertrauter Zweisamkeit. Eins darf nie fehlen: Die Hochzeitstorte. Schon im alten Rom wurde zum Segen des Hochzeitspaares Mandelkuchen gebacken, von dem jeder Gast ein Stück aß. Der Brauch wurde in England perfektioniert, als Prinzessin Louise, die Tochter von Königin Victoria, ihre dreistöckige, 1,5 Meter hohe Hochzeitstorte präsentierte.

Bis heute wird der Begriff „Cake Design“ ständig weiterentwickelt, immer neue Trends tauchen in unseren Pinterest- und Instagram-Feeds auf: Naked- und Drip-Cakes haben ihre beste Zeit schon fast hinter sich, Wafer Paper Cakes, Concrete Cakes und Velvet Texture Cakes sind auf dem Vormarsch.

Ein weiteres Thema, welches ich unheimlich wichtig finde, kommt auch noch hinzu: Die Nachhaltigkeit. Wir leben mit dem Wissen über den Zustand unseres Planeten, manchmal aber nicht mit dem Bewusstsein darüber. Das bedeutet auf keinen Fall, dass man bei seiner Hochzeit auf viel verzichten oder gar nicht Feiern soll – im Gegenteil. Es soll trotzdem, oder gerade deshalb der schönste Tag in deinem Leben werden. Denn es gibt immer mehr Möglichkeiten, unsere Feier ohne Abstriche etwas nachhaltiger zu gestalten. Auch nur ein kleiner Teil ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Aber was ist die Antwort auf die Frage, welche Torte die Perfekte ist? Darf ich mir überhaupt noch einen Naked Cake wünschen, oder haben sich alle schon daran satt gesehen? Wie achte ich auf die Nachhaltigkeit meiner Hochzeitstorte?

Beim Design gibt es natürlich nicht DIE Antwort – es ist ein Prozess. In meinen Beratungsgesprächen entwickle ich mit den Paaren eine Torte, die nicht einen Trend kopiert, sondern jene Elemente aufgreift, die perfekt zu Ihrem Konzept passen. Dazu hier ein paar Tipps:

1. Lass dich nicht zu sehr von Trends beeinflussen. Was zählt, ist euer Geschmack und euer Designkonzept. Wenn ihr etwas seht was euch gefällt, kopiert es nicht, sondern nehmt euch Elemente heraus und lasst sie ins Design einfließen. Mache die Torte zu etwas persönlichem, so wird sie nicht nur ein Eye-Catcher, sondern stellt eine Verbindung zu euch her. Ihr werdet es lieben.

2. Überlasst dem Konditor seine eigene Handschrift. Natürlich gebt ihr vor, in welche Richtung sich die Torte bewegt. Ein guter Konditor wird euch an der Hand nehmen und bei dem Prozess unterstützen. Er wird euch sagen, was es in eurem Fall für Möglichkeiten gäbe und wie man diese umsetzen könnte. Lasst euch intensiv beraten und habt keine Angst davor, persönliche Ideen oder wünsche mit einzubringen, von denen ihr nicht genau wisst, ob sie möglich sind. Nur durch eure vereinte Kreativität entsteht Großartiges.

3. Überlegt euch, ob ihr eine große Hochzeitstorte haben möchtet oder einen Sweet Table. Auch das ist eine Design-Frage. Denn ein Sweet-Table ist zeitgemäß und ermöglicht euch, verschiedenste Leckereien in abgestimmtem Design anzubieten. So kann man auch individuelle Ansprüche der Gäste erfüllen: vegane Macarons, glutenfreie Brownies, ayurvedische Bliss-Balls, hier ist für jeden etwas dabei. Der Anschnitt der Torte darf natürlich nicht fehlen. Hier dient eine ein- oder zweistöckige, elegante und hohe Torte in der Mitte des Tables für den symbolischen Moment. Durch einen „Dummie“, eine dekorierte Tortenebene aus Styropor, kann man die Torte optisch vergrößern.

Fotos: Julia Walter

4. Macht schon aus der Auswahl der Torte ein kleines Fest. Genau das möchte ich meinen Paaren ermöglichen. Deshalb rate ich euch: Sucht euch eine/n Tortenkünstler/in, die/der ihren/seinen Beruf mit Leidenschaft macht. Ihr werdet merken, dass der Service ein ganz besonderer sein wird. Es ist wie bei der Auswahl des Hochzeitskleides oder des Anzuges, nur, dass ihr diesen Moment gemeinsam erleben könnt. Lasst euch vom ersten Kennenlernen über ein Tasting und die gemeinsame Konzeptentwicklung führen, so werdet ihr ganz besondere Freude an eurer Hochzeitstorte empfinden.

5. Konditor gefunden? Macht ein Torten-Tasting! Das wird euch so unglaublich viele Fragen beantworten und helfen, Unsicherheiten zu überwinden. Zum einen gibt es euch Klarheit darüber, ob der Back-Style eures Konditoren zu euch passt: Denn alleine schon für einen Vanillebiskuit gibt es unfassbar viele Rezepte und Zubereitungsarten, von saftig bis fluffig. Von der Creme möchte ich gar nicht erst anfangen! So wird es keine bösen Überraschungen geben, ihr wisst ganz genau, was ihr und eure Gäste bekommen. Und ihr werdet euch umso mehr auf das Ergebnis freuen. Zum anderen habt ihr hier die Möglichkeit, Fragen rund um das Thema des Designs, der Größe oder Menge gemessen an der Gästezahl, der Anlieferung und so weiter direkt zu stellen. Außerdem ist es einfach ein einzigartiges und wunderschönes Erlebnis.

6. Mache dir eine Pinnwand bei Pinterest. Ich liebe diesen Part. Denn ich frage meine Paare gerne nach Impressionen für mich, um die ästhetischen Ansprüche kennen zu lernen. Oft stehen meine üblichen Bezugspunkte, wie die Einladungen, das Kleid und der Anzug, Schmuck, Blumenstrauß, Tischdecke usw. sehr früh vor der Hochzeit noch nicht
hundertprozentig fest. Und auch wenn, gibt mir eine Pinnwand immer nochmal ein erweitertes Bild. Hier kannst du wild durcheinander Bilder von Torten sammeln, welche du einfach optisch schön findest, aber auch von Blumen, Dekoration oder sogar Kunst und Illustrationen, welche zu dem Thema passen, und diese mit dem Cake Artist teilen.

Hier sieht man schon, dass die perfekte Torte ein Prozess ist. Lasst euch mit diesen Gedanken darauf ein, das Ergebnis wird einzigartig sein.

Mindestens genau so wichtig sind die Aspekte der Nachhaltigkeit. Und diese Umzusetzen bedarf keinesfalls den Verzicht auf etwas. Im Gegenteil bin ich der Überzeugung, dass eine Torte, die frisch und aus guten Rohstoffen hergestellt wird, nicht nur von außen glänzt – sondern auch von innen. Die vielen Gäste, die zu mir kamen, um mir zu erklären, dass sie auf Hochzeiten die Torte schon gar nicht mehr probieren, sprechen dafür, dass die Qualität von Torten oft zu wünschen übrig lässt. Umso mehr überzeugt mich die darauffolgende Aussage, dass dies nun die erste Torte war, von der sie sich noch ein zweites Stück geholt haben, davon, dass die richtigen Rohstoffe und deren liebevolle Zubereitung goldwert ist.

Darauf zu achten ist schon ein positiver Beitrag zur Nachhaltigkeit deiner Hochzeit, denn wir haben das Problem der Massentierhaltung. Diese bringt nicht nur kranke, Antibiotika-gefütterte und leidende Lebewesen hervor, wir schaden mit ihr auch massiv der Umwelt. Eier, oder sogar schon vor-pasteurisiertes Ei aus dem Tetra-Pack (welches leider geläufiger ist, also du jetzt vielleicht denken magst), Butter, Milch, oft ultrahocherhitzt und haltbar gemacht, genauso wie
Sahne sind heut zu Tage leider oft Industrieprodukte, denen es an Natürlichkeit mehr als fehlt. Frage den Konditor deines Vertrauens ruhig, woher er seine Produkte bezieht. Es gibt viele, die ihre Produkte von geläufigen Großhändlern beziehen, aber bestimmt auch viele, die ihre Eier vom Hof aus dem Ort nebenan, oder ihre Milch vom Bauern ihres Vertrauens beziehen. Oft kannst du dies schon auf der Website oder auf Instagram erkennen.

Aber wie kann kann sonst auf die Nachhaltigkeit der Torte achten? Auch hierfür habe ich ein paar Aspekte für dich zusammengestellt:

1. Soll deine Torte farbige Akzente haben, erkundige dich mit welchen Farben dein Konditor arbeitet. Oft sind hier Azofarbstoffe im Einsatz, welche nicht nur im Verdacht stehen, krebserregend zu sein, sie gehören auch zu den bedeutendsten, umweltbelastenden Spurenstoffen. Besonders weiße Lebensmittelfarbe, Titandioxid, deren Partikel sich unabhängig von der Größe nicht nachweisbar auflösen können, bleibt in partikulärer Form bestehen. Als Alternative gibt es Azofreie Lebensmittelfarben, wer ganz auf E-Nummern verzichten möchte, kann aber auch zu natürlichen Farbstoffen aus Lebensmitteln und Gewürzen greifen.

2. Frische Blumendekoration ist wunderschön und gehört zu einer Hochzeit, das ist unumstritten. Leider ist der Blumenanbau aber auch einer der größten Verbraucher von Pestiziden. Wenn du in deiner Umgebung keinen umweltfreundlichen Floristen oder Wildgärtner findest, gibt es für die Torte eine Alternative: Zuckerblumen. Sie sind nicht nur täuschend echt und echte Handarbeit, sie sind auch sehr lange haltbar und können das Auge noch lange nach der Hochzeit erfreuen. Ich konzipiere und arrangiere die Zuckerblumen am liebsten so, dass man sie zu Hause in Form eines Floral Hoops an die Wand hängen oder in einem handgefertigten Ständer aufstellen kann. Eine Erinnerung, die fast ewig hält.

Foto: Karina Wiebe

3. Lasst euch die Torte liefern. Abgesehen davon, dass ich das generell immer empfehle, hat das auch einen nachhaltigen Aspekt: die Hin- und Rückfahrt muss so oder so gemacht werden. Was gespart wird, ist Verpackungsmaterial. Denn die meisten Konditoren haben professionelle Kühlboxen, in denen die Torte nicht nur kühltechnisch einwandfrei, auch über längere Fahrt hinweg, transportiert werden kann, sondern auch ohne Einweg-Verpackungen. Sie wird vor Ort direkt aufgebaut, gefinished und die Kühlbox wird wieder mitgenommen. Auch die Fahrt, die man hätte, um die Kühlbox zurück zu bringen, würde man sie ausleihen, hat man so gespart.

4. Verzichte auf Plastik Cake-Topper. Ich weiß, das kann süß aussehen, und ja, man bewahrt ihn ja auch auf, aber dennoch: es ist Plastik, Acryl, was auch immer, und belastet die Umwelt enorm. Es gibt wunderschöne Cake-Topper aus Holz, die man mit Papier in gewünschter Farbe oder Muster patchen kann. Das sieht wundervoll aus. Auch handgebogene Topper oder Schriftzüge aus Eisendraht sind eine umweltfreundliche Alternative.

5. Eine glänzende Nachricht: Blattgold ist nicht unbedingt etwas schlechtes. Denn hier handelt es sich um recyceltes Gold. Let it shine!

6. Ganache it! Eine tolle Alternative zu meist industriell gefertigtem Fondant, also der Zuckerpaste, die die Torten umhüllt, um ihr einen Flawless Look zu geben, ist Ganache. Das ist eine Creme aus Schokolade und Sahne, die fest wird und der Torte Stabilität und gleichzeitig einen sehr glatten Look gibt. Außerdem ergänzt sie die Torte geschmacklich. Achte hier auf die Herkunft der Schokolade.

Zusammengefasst kann man sagen, dass es viele Punkte gibt, auf die man achten kann. Natürlich ist aber auch viel von deinem Tortenkünstler abhängig. Wenn du jemanden findest, dem du vertrauen kannst und der dich kompetent berät, wird er auf einige dieser Punkte eingehen können.

Alles Liebe, Franka

Für Inspirationen rund um das Thema Dekoration besucht gerne auch unseren Blog bei miet me at the wedding.

Website: www.cahua.de / www.franktasticcakes.de
Titelbild: Karina Wiebe

SCHLAGWÖRTER: RHEINLAND-PFALZ

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