5 Tipps für die Suche nach dem passenden Hochzeitsfotografen
Mein Name ist Kathrin, ich bin Mitte 30, Hochzeitsfotografin und lebe mit meinem Mann im schönen Stuttgart. Ich liebe es Emotionen zwischen Menschen fotografisch festzuhalten und Hochzeitsreportagen sind diesem Zusammenhang quasi die Königsdisziplin. Ziemlich schnell habe ich festgestellt, dass – zumindest für mich – der wichtigere Teil meiner Arbeit nicht die Technik ist. Natürlich, das Handwerk und das Equipment müssen auf Profi-Niveau sein, aber viel wichtiger als das 8. Objektiv, der 4. Blitz und die allerneueste Kamera ist die Fähigkeit sich auf Menschen einzustellen und entsprechend zu agieren. Das Feingefühl zu wissen, wann man sich zurücknehmen sollte, wann ein lockerer Spruch angesagt ist und wie und wann man Paare zu „Posen“ anleitet, so dass sie trotzdem natürlich aussehen und sich nicht anfühlen wie posiert – diese Fähigkeit ist das, was einen guten von einem sehr guten Hochzeitsfotografen unterscheidet.
Fotos: Christin Helmund
WARUM ES SO WICHTIG IST, DEN RICHTIGEN FOTOGRAFEN ZU ENGAGIEREN – UND WAS „RICHTIG“ BEDEUTET
Heiraten ist etwas wunderschönes, man fiebert lange auf diesen einen Tag hin, alles soll perfekt sein, monatelang wird geplant, ausgesucht, verglichen und organisiert. Ein Problem dabei: da man im besten Fall nur ein Mal heiratet, kann man keine Erfahrungen sammeln, ein „lessons learned“ gibt es nicht. Natürlich profitiert man von den Hochzeiten der Freundinnen, liest Blogs, allgemeine Tipps und Erfahrungsberichte, aber das sind – wenn auch sehr hilfreiche – eher allgemeine Richtlinien und eure Hochzeit ist schließlich einzigartig.
Ich habe für euch ein paar (vielleicht nicht ganz so offensichtliche) 5 Tipps zusammengestellt, um euch die Entscheidung zu erleichtern bzw. um euren Blick zu schärfen.
Ihr habt also schon gegoogelt, auf Instagram die Augen offen gehalten und einen (oder mehrere Fotografen) gefunden, deren Bildsprache euch super gefällt. Sehr gut! Nachdem ihr mit demjenigen geklärt habt, ob euer Termin noch frei ist und das Budget passt, vereinbart unbedingt ein Vorgespräch und achtet auf folgende Punkte:
1. Wie ist der Fotograf gelaunt / wie wohl fühlt ihr euch in seiner / ihrer Gegenwart?
Das klingt vielleicht im ersten Moment komisch, oder sogar überflüssig (uns egal, wie er auftritt, Hauptsache er/ sie macht gute Bilder). Jein, denn: kein anderer Dienstleister ist bei Eurer Hochzeit so nahe und so lange an Eurer Seite wie der/ die Fotograf*in. Ob ihr wollt oder nicht, die Stimmung, die er /sie generiert ist immens wichtig für euch (z.B. beim Paarshooting) und auch für die Feier bzw. die Stimmung der Gäste. Gerade um natürliche und echte Emotionen einfangen zu können, muss sich der Fotograf in die Gesellschaft einfügen können, ohne wirklich aufzufallen oder auch mal mit ein paar netten Worten oder Witzen die Stimmung auflockern.
2. Wie sehr geht er auf euch ein?
Stellt er euch Fragen oder erzählt er nur von sich? Meiner Meinung nach ist es außerordentlich wichtig das Paar vor der Hochzeit wirklich kennenzulernen. Seid ihr eher extrovertiert oder introvertiert? Entspannt oder aufgeregt? Das alles ist wichtig, um sich auf euch einzustellen. Beispiel: ihr seid ein eher introvertiertes Paar und überhaupt freut ihr euch zwar total auf den großen Tag – im Mittelpunkt stehen ist aber eher neu für euch (und daher auch mit einer gewissen Angst verbunden) und überhaupt… ihr wollt zwar natürlich Bilder von eurer Hochzeit, aber eigentlich findet ihr Bilder machen gar nicht so toll. Der Job eines guten Fotografen ist es in dem Fall, euch erstmal diese Angst zu nehmen. Ihr könnt nichts falsch machen bei einem Paarshooting! Wenn ihr euch aufeinander konzentriert und euch fallen lassen könnt, habt ihr alles getan, was es braucht um schöne Paarbilder zu bekommen. Und dabei sollte euch der /die Fotograf*in unterstützen. Je nach dem, wie ihr seid, wähle ich z.B. die passende Musik, plane vllt noch ein paar Minuten extra ein um euch Zeit zum durchzuatmen zu geben etc.
3. Steht der/ die Fotograf*in euch auch beim Planen des Tagesablaufs zur Seite und gibt Tipps?
Vom Getting Ready bis zum Hochzeitstanz gibt es viele Programmpunkte, die aufeinander abgestimmt werden wollen. Beispiel: eure Trauung ist im Sommer Mittags um 14:00 und ihr wollt gerne euer Paarshooting davor machen. Zum fotografieren draußen ist das eine denkbar schlechte Zeit – wenn man „die Sonnenuntergangsbilder so schön findet!“… Versteht mich nicht falsch, ein guter Fotograf wird auch das hinbekommen, aber es sind keine optimalen Bedingungen. Dann gilt es herauszufinden: war das eine sehr bewusste Entscheidung, weil der Tagesablauf keine andere Zeit für die Paarbilder hergibt? Oder kann man auch bequem das Shooting auf den späteren Abend verlegen? Auch da sollte der Fotograf auf euch und eure Wünsche eingehen und mit euch die beste Lösung suchen.
4. Denkt er / sie schon vorher an „Schlüsselsituationen“ und spricht sich mit euch ab?
Die Idee einer Hochzeitsreportage ist zwar, dass der Fotograf „unsichtbar“ ist und dokumentiert, allerdings gibt es bei fast jeder Hochzeit einige Situationen, die es eben immer gibt (an die man aber als Hochzeitspaar nicht unbedingt denkt) und bei denen es sich lohnt, sie im Vorfeld zu „lenken”. Beispiel: einer der emotionalsten Momente sind die Gratulationen nach der Trauung. Alle Gäste stürmen zum Brautpaar und es wird umarmt, geküsst und das ein oder andere Tränchen fließt. In diesen Momenten entstehen super schöne und emotionale Bilder. Der Haken an der Sache: es passiert sehr viel auf einmal, die Gäste laufen durcheinander, das Hochzeitspaar steht vielleicht nicht mehr zusammen etc. Auf solche Situationen sollte der Fotograf hinweisen: macht euch bewusst, wo ihr euch für Gratulationen hinstellen wollt und achtet darauf, dass ihr als Paar zusammen stehen bleibt. Ähnliches gilt für die Gruppenfotos: im Kopf ist das ein super einfacher Punkt, der mal eben „irgendwann“ abgehakt wird. In der Realität gar nicht so trivial: einer ist immer gerade auf dem Klo, oder holt sich noch einen Sekt oder bringt nochmal kurz xy ins Auto, oder…
5. Vorbereitung ist alles!
„Was ist, wenn es regnet?“ – eine der häufigst gestellten Fragen von Hochzeitspaaren an den Fotografen. Zu recht! Was macht man denn nun, wenn es den ganzen Tag regnet? Oder wenn es so matschig ist, dass man eigentlich nicht mal eben auf das schöne Feld neben der Location gehen kann zum Paarshooting? Meiner Meinung nach gibt es darauf nicht DIE EINE Antwort, denn es kommt immer auf die Situation und die Location an. Nichtsdestotrotz sollte der/ die Fotograf*in immer einen Plan B (und C und D) im Kopf haben, um ein schönes Paarshooting machen zu können. Seien es Plastiküberschuhe, damit die Schuhe des Hochzeitspaares auf der Wiese geschont werden. Oder schöne, durchsichtige Regenschirme. Oder Ideen für ein Shooting in der Location etc.
Zusammenfassend gilt: achtet darauf, dass der Fotograf wirklich auf euch als Paar eingeht, euch zuhört, Tipps gibt, Ruhe und Sicherheit vermittelt. Dazu gehört auch ein offenes Ohr für eure Fragen, Bedenken und Ängste.
Für Inspirationen rund um das Thema Dekoration besucht gerne auch unseren Blog bei miet me at the wedding.
Website: www.kathringrossmann.de
Fotos / Shooting mit Pferd Teilnehmer:
Fotos: Kathrin Grossmann
Visa: Eileen Thyssen
Floristik: Sarah Hildebrand
Torte: Sarah Wollschläger
Fotos / Shooting mit tätowiertem Paar Teilnehmer:
Fotos: Kathrin Grossmann
Models: Gloria Glumac + Nikola Glumac
Visa: Kirsten Franz
Floristik: Sarah Hildebrand
Torte: Sarah Wollschläger
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Dieser Beitrag hat einen Kommentar
Hallo ihr 3.
Ich bin gerade auf euren Blog gestoßen und finde die Inhalte sehr informativ und ansprechend.
Viele Grüße aus der Nachbarschaft
Marcus