Musik als Soundtrack deiner Hochzeit
Ihr plant Eure Hochzeit? Gut. Ihr wollt ein rauschendes Fest mit tollen Gästen super Partystimmung? Besser. Ihr wollt, dass die Musik am Abend zu Euch und zu Euren Gästen passt? Sehr gut. Ihr wollt dass die Musik Euch durch den Abend trägt, die Stimmung Eurer Gäste aufnimmt und sich wie ein weicher Schal um die ganze Feier schmiegt? Perfekt.
Sehr vielen Menschen ist gar nicht bewußt, wie wichtig Musik für uns ist. Wie sehr sie uns prägt. Und auch beeinflusst. Musik ist allgegenwärtig. Musik verändert Stimmungen (in jede Richtung). Musik beschleunigt uns. Verlangsamt uns. Gibt uns Energie, lässt uns entspannen. Drängt in den Vordergrund. Plätschert vor sich hin.
Rhythmus und Melodie haben einen direkten Schlüssel zu unserem Innersten.
Sie verbinden sich und dann passiert etwas.
Das muss uns erstmal ganz klar bewußt werden. Eltern beschallen ihr Kind mit Mozart, weil sie es beruhigen wollen. Kaufhäuser beschallen die Kunden mit Wohlfühl-Musik, um sie zu mehr Käufen zu animieren. Dasselbe gilt für Restaurants oder Bars. Ganz oft ist das Ziel von Musik, Menschen zu beruhigen oder sich wohl fühlen zu lassen. Damit sie bleiben. Und wiederkommen. Damit sie weiter konsumieren und auch weiter empfehlen. Das heißt im täglichen Leben sind wir schon vielen musikalischen Beeinflussungen ausgesetzt. Im Teenageralter fangen die meisten Menschen an, Musik noch intensiver zu konsumieren. Musik wird plötzlich zu einer Art Statement. Was du hörst, bist du. Bist Du jemand, der Ed Sheeran und Taylor Swift hört, oder hörst du 30Seconds to Mars und die Beatsteaks? Bist du mehr der Black Music, R’n’B Typ mit Rihanna, Beyoncé und Drake im Gepäck oder hörst du lieber elektronisches wie die Kalkbrenner Brüder? Schlägt dein Herz eher für schwere Kost oder für leichte? Für laut oder leise? Schnell oder langsam? Oder bist du am Ende eine Allrounderin wie ich? Dann solltest du über eine Party-DJ-Karriere nachdenken.
Tatsächlich ist es bei mir gar nicht so einfach, wenn ich über meine Teenagerzeit nachdenke. Ich war immer sehr breit gefächert und sehr interessiert. Ich war definitiv ein Mainstreamer und besaß alle Bravo Hits CDs, aber gleichzeitig fand ich es auch toll, Indie-Künstler wie Primal Scream, The Wallflowers, Joan Osborne, Tori Amos, Björk, Tom Waits, Pulp, Brand New Heavies etc. für mich zu entdecken. Das war nicht so Indie, dass es keiner kannte, aber so Indie, dass ich mir ganz cool vorkam.
Aus meiner Erzählung merkt Ihr, dass meine Pubertät in den 90ern stattfand. Mein 90er-Musikwissen ist dadurch riesig und mit ganz viel Emotionen verknüpft. Ich komme ursprünglich aus der Gegend um Frankfurt/M., Hessen. Dort gab es einige Airbases, die dort auch noch lange nach dem 2. Weltkrieg blieben und unser Musikleben prägten. Mal abgesehen von der Techno/Eurodance-Hochburg, die sich dort ab Anfang der 90er Jahre bildete, waren wir – dank der Airbases – auch totale Blackmusic-Fans. Old School Rap und Hip Hop dominierten uns fast das ganze Jahrzehnt. Keine Party ohne Snoop Dogg, Waren G., Dr. Dre, Tupac, The Fugees, Nelly, Foxy Brown, Brandy, Dru Hill, Blackstreet, Cypress Hill etc. „Regulate“ ist unsere Hymne, mit „No Diggity“ eröffnen wir die Tanzfläche und das Glas wird geleert zu? Natürlich „Gin & Juice“.
In meiner Arbeit als DJ habe ich sehr schnell bemerkt, dass diese „Jugendjahre“-Musik eigentlich die wichtigste des Abends ist, mal abgesehen von ein paar aktuellen Sachen, um zu zeigen „ich bin ein junger hipper DJ, der sich auch in den aktuellen Charts auskennt“. Nochmal ganz bewußt wurde es mir, als ich mich selbst auf einer Party befand. Also als Gast. Am DJ-Pult stand ebenfalls eine DJane. Etwas jünger als ich und vielleicht nicht ganz so outgoing. Ich kannte sie nicht, was ungewöhnlich ist, da wir DJanes nach wie vor eher selten sind und wir uns somit untereinander fast alle – zumindest vom Namen – in Berlin kennen.
Die Party auf der ich mich befand, kann man als After Show einer Veranstaltung bezeichnen. Ich sage das deshalb, weil das Ziel des Veranstalters an dem Abend nicht unbedingt war, dass am Ende alle kreischend auf der Tanzfläche stehen, sondern dass es möglich war zu tanzen oder auch nicht. Die DJane tobte sich also in alle möglichen Richtungen aus. Mein Problem, seit ich selber Profi-DJ bin, ist allerdings, dass ich selber nicht mehr so viel tanze bei den Kollegen, weil wir letztendlich dann doch alle ein ähnliches Programm fahren. Zu gut deutsch, mich selbst langweilt oft, was die Kollegen machen, da ich es selber ständig auflege. Von daher ist für mich nur interessant, wenn die Kollegen individueller werden und mich mit Songs überraschen. Das war hier bei der Kollegin nicht der Fall. Es war alles gut und solide, aber ich war etwas gelangweilt und unterhielt mich lieber mit meinem Begleiter. Bis… ja… bis sie auf die Idee kam eine Runde 90er Old School Hip Hop einzuläuten.
Und da, in diesem Moment, habe ich die volle Macht der Musik gespürt, die dich in deiner Kindheit und Jugend geprägt hat. Obwohl ich eigentlich keine Lust hatte zu tanzen und sogar gelangweilt war… Als die ersten Töne von „California Love“ von Tupac erklangen wurden meine Augen ganz weit und der Puls beschleunigte sich. Meine Beine kribbelten und mein Hintern fing an zu jucken. Ich sagte nur noch schnell „Sorry, ich muss kurz…“ zu meinem Begleiter, der etwas überrascht guckte und zack stand ich mitten auf der eher leeren Tanzfläche im Partymodus und schwang meinen Booty. Wie mir ging es noch einigen anderen und zack war die Tanzfläche halbvoll. Da sie eine gute DJane war, blieb sie auch erstmal in dem Genre und switchte nicht gleich wieder in eine andere Stilrichtung.
Denn das ist die Kunst: zu verstehen, was die Gäste wollen und trotzdem deinen eigenen Stil mitzuverpacken.
Das Erlebnis auf der After Show Party war für mich als Profi-DJ sehr wichtig. Ich habe in dem Moment die Seite gewechselt und war wieder Konsument. Und was hat es mir gezeigt? Wenn laut Musik läuft, mit der du dich irgendwann im Leben einmal ganz tief verbunden hast, dann hält dich GAR NICHTS mehr, dann willst du diese Verbindung sofort wieder haben. Ich behaupte mal, dass mich dieses Erlebnis zu einem noch besseren DJ gemacht hat.
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Worauf will ich hinaus? Ich will andeuten, wie sehr Musik der Soundtrack Eures individuellen Lebens ist. Wenn Ihr also eine Party plant, speziell eine Hochzeits-Party, dann macht Euch nochmal klar, wie wichtig Euch die zu Euch passende Musik ist. Wie sehr eine gute Party u.a. von der guten Musik abhängt. Vielleicht seid Ihr dann auch bereit evtl. noch etwas tiefer in die Tasche zu greifen und für die richtige Person und die Qualität noch mehr zu zahlen? Ihr werdet es sicher nicht bereuen. Wovon sprechen Gäste oder auch Ihr selbst noch Jahre später, wenn Ihr Euch an Eure Hochzeit erinnert? Richtig, von der Party und wie toll die Musik und die damit verbundene Stimmung war.
Mein Podcast „Disco Fairy – Eine Hochzeits-DJane berichtet.“, beschäftigt sich ausgiebig mit dem Thema „Hochzeit & Musik“. Ihr findet ihn auf Spotify, iTunes, Deezer.
Für Inspirationen rund um das Thema Dekoration besucht gerne auch unseren Blog bei miet me at the wedding.
Website: www.maya-deejane.de
Fotos: Malina Ebert
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